9 gute Gründe auf Dating-Apps zu verzichten!

Aug 27, 2021 | Emotionale Gesundheit

Wusstest du dass zwei Forscher im Zuge ihrer Studie herausfanden, dass bei 3245 Frauen und Männern, jede Dritte Ehe aus einem Online-Date resultierte?

Das zeigt zumindest, dass Dating-Apps uns auf der Suche nach dem einen richtigen Partner fürs Leben, auf jeden Fall helfen können.

Ich möchte in diesem Artikel aber nicht über die Vorteile von Dating-Apps wie Tinder sprechen, sondern mich voll und ganz auf die Nachteile dieser Hilfsmittel oder „Abkürzungen“, wie ich sie auch gern nenne, konzentrieren. Dies mache ich, weil ich ein negativer Mensch bin und mich halt gerne auf das schlechte konzentriere 🙂 *Sarkasmus-Alarm*.

Spaß beiseite.

In diesem Artikel soll es vor allem um 9 reale Gefahren gehen, die Dating-Apps mit sich bringen. Zusätzlich zeigen wir dir noch Alternativen, um andere Menschen auch ohne App oder Singlebörse, ganz einfach, kennenzulernen. Eine auf den ersten Blick „gute“ Dating-App erwähnen wir am Ende des Artikels auch noch!

9 gute Gründe auf eine Dating-App zu verzichten

Suchtfaktor Dating-App

Ob Instagram, Tinder, TikTok oder einfach unser E-Mail Postfach, die Erregungssucht, dessen Treiber der berühmtberüchtigte „Dopamin Loop“ ist, birgt die Gefahr an einer Sucht zu erkranken, die noch nicht mal einen richtigen Namen hat.

Manchmal heißt sie Internetsucht oder auch Pornosucht. Erregungssucht trifft es besser:

Was denkst du wieso es bei Tinder & Co. das Swipe-Up-Konzept gibt? Dem Prinzip Swipe Up liegt nämlich ein wissenschaftlicher Versucht mit Tauben zugrunde:

Das Konzept „Swipe Up“ nutzt die natürliche Erregung des Menschen aus, die entsteht wenn er etwas erwartet:

Du könntest einen Match bekommen oder auch nicht!? Wer weiß…

Auf diese Weise entsteht der schon genannte Dopamin Loop, der im Gehirn unteranderem die Neuroplastizität verändert und dort Strukturen schafft, wie sie eigentlich nur bei echten Drogensüchtigen zu finden sind, aber darauf möchte ich gar nicht erst eingehen.

Tipp: Wissenschaftler raten Usern von Dating-Apps, nur mit einer begrenzten Anzahl von potenziellen Matches zu chatten.

Opportunitätskosten und die vertane Chance echte Fähigkeiten zu Entwickeln

Dating-Apps versprechen Sex, Liebe und Rock’n’roll, aber welche Opportunitätskosten verbergen sich hinter der Nutzung der App?

Opportunitätskosten ist ein Begriff aus den Wirtschaftswissenschaften und beschreibt „den entgangenen Nutzen einer nicht gewählten oder nicht realisierbaren Handlungsalternative“ (Quelle)

Anstatt den Weg, des Online-Datings zu wählen, sollten die Menschen lieber den Weg der Entwicklung wählen.

Denn das sind die Opportunitätskosten. Die Entwicklung bleibt auf der Strecke, vor allem bei jüngeren Menschen, denn um mit anderen Leuten anzubändeln braucht es besondere Fähigkeiten wie

  • gut entwickelte soziale Skills
  • ein wenig Überwindungskraft
  • gute Sprachfähigkeiten
  • ein wenig Training und Routine

Alle eben genannten Punkte kann man erlernen, wenn man nur will. Nicht jeder wird dabei gleich talentiert sein, trotzdem kann es jeder bis zu einem gewissen Grad erlernen und das schafft Selbstbewusstsein und Souveränität.

Wenn die Aussicht jedoch ist, einsam zu sterben, dann doch lieber zu Tinder greifen? Wir sagen NEIN!

Am Ende des Artikels haben wir einen Aktionsplan bzw. einige Alternativen zu Dating-Apps für dich aufgelistet.

Dating-Apps können zu einem extremen Zeitfresser werden

Mein Kumpel hat mir letztens bestätigt, dass er für seine Liebessuche via Dating-App extrem viel Zeit verwendet, bei eher schlechten Resultaten. Eine Studie ergab zum Beispiel, dass der typische Singlebörsen-User in der Regel mehr als einen ganzen Arbeitstag mit Suchen und Chatten verbringt, bis das Treffen stattfindet. 

Die enorme Auswahl erschwert die Entscheidung und Männer scheinen auf Dating-Apps eine deutlich schlechtere Ausgangslage zu haben als Frauen, dies suggerieren zumindest die Ergebnisse der Studien. 

Alles in allem scheinen Dating-Apps ein riesen Zeitfresser zu sein und man lebt bekanntlich nicht zweimal. Oder?

Dates mit völlig fremden Menschen bergen Gefahren

Bei einer Prävalenzstudie aus Österreich kam heraus, dass drei Viertel aller Frauen (74,2%) und ein Viertel aller Männer (27,2%) im Erwachsenenalter schon einmal belästigt wurden.  

Die Gefahr, dass so etwas bei einem Date mit einem völlig Fremden geschieht, steigt meiner Meinung nach deutlich, denn wenn wir im realen Leben Menschen kennen lernen, helfen uns unsere Sinne, wie beispielsweise unser Geruchs- oder Sehsinn ungeeignete Partner auszusortieren.

Das ist völlig natürlich. Man könnte dagegenhalten, dass bei einem Chat auch echte Chemie zwischen zwei Menschen entstehen kann und ich müsste zugeben, dass auch mir so etwas schon einmal Wiederfahren ist 🙂 Allerdings hatten wir vorher bereits mehrere Male Augenkontakt gehabt.

Ich bleibe also bei meinem Statement, dass ein Date mit einem völlig Fremden deutlich gefährlicher ist, als mit einer Person, die man wenigstens einmal gesehen hat.

Der Zauber fehlt oftmals bei Online Dates

Vielleicht bin ich altmodisch, aber wohnt dem ersten Erblicken eines Menschen nicht ein Zauber inne? Ich meine hiermit nicht, das Erblicken, wenn du dein Tinder-Date am verabredeten Treffpunkt stehen siehst, sondern eher das jungfräuliche Sehen einer dir völlig fremden Person.

Kann dieser Zauber auch bei einem Date entstehen, dass seinen Ursprung im Internet hatte?

Es entsteht eine Shoppingmentalität

Soziologen fanden heraus, dass sich die User von Dating-Apps und Singleportalen, wie Menschen auf Shoppingtour verhielten. Die große Auswahl lässt die Erwartungen an den zukünftigen Partner in völlig absurde Höhen steigen.

Im Reich des Drachen beispielsweise ist es nicht unüblich, dass User bei ihrer Partnersuche nach der Augenfarbe, dem Gehalt, der Größe, dem Beruf, Vorlieben usw. filtern.

Ist das romantisch? Ich finde nicht… 

Mit Online-Dating von „Binge Watching“ zum „Binge Sexing“?

Bei Dating-Apps soll es wohl auch diese Dienste geben, die speziell dafür konzipiert wurden, um Menschen zusammenzubringen, die es einfach nur „treiben“ wollen. Ist das ok? Absolut.

Doch ich glaube, dieses Verhalten bringt enorme Gefahren mit sich, da wir hier von Sex reden, und nicht von Mini Golf. 

Sex ist im besten Fall ein intimes, aufregendes miteinander zwischen Menschen, die sich lieben, auf die eine oder andere Weise. 

Es besteht die Gefahr, dass Sex gebinged wird, richtig gehend inhaliert, weil das Zustandekommen viel einfacher geworden ist. 

Genau solch einen Fall habe ich meinem eigenen Bekanntenkreis selbst beobachten können: Vom absolut stillen Mäuschen zur Sex-Maschine in weniger als 2 Monaten. 

Man kann das sehen, wie man will. Ich persönlich glaube es hat keinen echten Mehrwert.

Die sozialen Fähigkeiten verkümmern durch die Nutzung von Dating-Apps

Etwas weiter oben haben wir den Fall besprochen, dass sich wichtige soziale Fähigkeiten erst gar nicht entwickeln können, durch die fehlende Chance seine eigene Komfortzone zu verlassen, wenn man sich dazu entschließt jemand völlig fremdes kennenzulernen.

Doch es kann passieren, dass die sozialen Fähigkeiten ein stückweit verkümmern, durch das übermäßige Benutzen von Dating Apps.

Ein Auto will bekanntermaßen auch gefahren werden…

Die Partnersuche wird zum Leistungsmarathon

Bei Usern von Dating Portalen beobachtet man oftmals einen Leistungsgedanken, wie man ihn aus der Welt des Kapitalismus kennt. Die Selbstoptimierung wird dann übertragen auf die Liebe.

Finde ich einfach ein wenig schwierig, wenn auf einmal versucht wird ganz viele Chats auf einmal zu führen, um bloß die Chance zu erhöhen den perfekten Partner zu erwischen.

Ist digitales Dating via App auch nachhaltig?

Es entsteht der Eindruck, dass Dating-Apps ein polygames Dasein richtiggehend Herausfordern. Dies suggeriert zumindest eine Studie, die herausfand, dass bereits 42% aller Tinder-Nutzer liiert seien. Klingt nicht nach echter Partnersuche.

Zudem denken sich viele User von Singlebörsen vielleicht:

Um so mehr Dates, um so höher die Chance den passenden Partner zu finden!? 

Das hört sich ein bisschen wie „Statistik I“ im Wirtschaftswissenschaft Studium an, aber nicht wie Liebe. 

Trotzdem sagt die Wissenschaft etwas anderes. Zwei Forscher befragten insgesamt 3.245 Frauen und Männer, deren Beziehung bereits über zehn Jahren besteht.

Das Ergebnis ist verblüffend: Jede dritte Ehe entsteht online. 

Für mich sehr überraschen und vielleicht der Beweis, dass Online Dating doch nicht so schlecht ist, wie ich dachte 🙂 !?

Gibt es auch „gesunde“ Dating Apps, die wir empfehlen würden?

Bei unserer Recherche sind wir auf eine Dating-App gestoßen, die Only One heißt und ein interessantes Konzept verfolt: Die Aufmerksamkeit soll auf einen Chatpartner gelenkt werden, Only one halt! Das finden wir großartig, denn dabei ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer an Überreizung zu sterben.

Es ergeben sich allerdings auch andere coole Vorteile:

  • es unwahrscheinlich hier an ein Fake Profil zu geraten 
  • aus der Partnersuche wird kein Marathon
  • die Partnersuche wird nicht zum Zeitfresser

Gibt es Alternativen zu Dating-Apps, wenn es darum geht „den Menschen fürs Leben“ kennen zu lernen?

Leuten, die einen Partner suchen empfehle ich erstmal zu entspannen, denn mit Druck entsteht meistens nichts Gutes. Das heißt nicht, dass man gar nichts machen soll!

Unser Tipp ist: Werde aktiv! Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes:

  • belege einen Tanzkurs wie Salsa oder Tango
  • geh auf ein Konzert
  • besuch ein neues Café
  • mach mal ungewöhnliche Dinge, wie Fallschirmspringen oder Kite Surfen
  • beleg einen Kochkurs und lies dazu das passende Buch

Werde einfach in der nächsten Zeit ein bisschen geselliger und versuch das Alleinsein zu genießen, statt verzweifelt nach dem einen richtigen Partner zu suchen. 

Nutze die Zeit um dich als Person weiterzuentwickeln. Auf dem Weg zu einer besseren Version deiner selbst taucht ganz unerwartet jemand auf, der dein Leben auf den Kopf stellt, versprochen.

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