Einer unserer erfolgreichsten Folgen auf dem buddhaweisheit Podcast heißt „Motivation oder Disziplin: Was ist wichtiger?“.

Sie wurde bereits über 10.000-mal angeklickt und unsere Zuhörer haben, stand 01.01.2024, über 120.000 ihrer Lebensminuten beim Zuhören dieser Folge investiert.

Das Thema Disziplin fasziniert die Menschen offensichtlich und deswegen möchten wir in diesem Artikel ein für alle Mal klären wie man Disziplin erlernt.

In der Recherche zu diesem Thema ist eins aufgefallen: Alle Artikel und andere Ressourcen sprechen immer von 10 Tipps oder 5 Wegen zur Disziplin, was mich schnell zu der Vermutung geführt hat, dass gar nicht so richtig klar ist, was eigentlich im Kern oder im Zentrum der Disziplin steht.

Aber wir sind so tief in das Thema Selbstdisziplin eingetaucht, dass wir dieses ultimative Geheimnis der Disziplin lüften konnten:

Es gibt nämlich eine Sache, die wichtiger als alles andere ist, die im Zentrum steht, wenn du Disziplin erlernen möchtest und niemand spricht darüber!

Sei also gespannt und lies unbedingt bis zum Ende, um zu verstehen, wie du Disziplin in deinem Leben etablieren kannst oder höre es einfach auf unserem Podcast:

Nebenbei erfährst du, wie prominente Menschen die Hauptfrage dieses Artikels beantworten. Dies sind Menschen die Disziplin so sehr leben, dass sie auf uns Normalsterbliche wie außerirdische wirken.

Gegen Ende hin, sprechen wir dann sogar noch über die negative Seite und mögliche Gefahren von Disziplin.

Was ist Disziplin? Definition – Disziplin verstehen

Um dem Geheimnis der Disziplin näher zu kommen, sollten wir mit einer Definition von Disziplin oder Selbstdisziplin anfangen, um besser zu verstehen womit wir es zu tun haben:

„Im Allgemeinen bezieht sich Disziplin auf die Fähigkeit, selbstbestimmte Handlungen und Verhaltensweisen in Übereinstimmung mit festgelegten Regeln, Standards oder Zielen aufrechtzuerhalten. 

Es umfasst die Fähigkeit zur Selbstkontrolle, Ausdauer, Konzentration und die Bereitschaft, notwendige Anstrengungen für den Erfolg oder die Erreichung von Zielen aufzubringen. 

Disziplin beinhaltet oft die Überwindung von Versuchungen, Ablenkungen oder unmittelbaren Befriedigungen zugunsten langfristigerer Ziele. 

In verschiedenen Lebensbereichen, sei es im persönlichen, beruflichen oder schulischen Kontext, spielt Disziplin eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Effektivität und Erfolg.“

Die Wikipedia Definition lautet wie folgt:

„Selbstdisziplin oder Selbstbeherrschung bezeichnet ein stetiges und eigenkontrolliertes Verhalten, das einen Zustand aufrechterhält oder herbeiführt, indem es Anstrengungen aufwendet, die den Ablenkungen von einer Zielvorgabe entgegenwirken.“

Und jetzt das Ganze, wenn ich es einem Kind erklären müsste:

„Disziplin ist wie ein Superhelden-Training für deinen Kopf und dein Herz! 

Stell dir vor, du hast Ziele oder Regeln, die dir helfen, großartige Dinge zu erreichen. 

Disziplin ist wie deine eigene Superpower, mit der du die Kontrolle über deine Handlungen behältst, auch wenn es schwierig wird. 

Das bedeutet, dass du stark genug bist, um Versuchungen und Ablenkungen zu widerstehen. 

Du zeigst Ausdauer, Konzentration und die Bereitschaft, die notwendige Mühe zu investieren, um deine Ziele zu erreichen. 

Egal ob in der Schule, zu Hause oder beim Spielen, Disziplin hilft dir, effektiv und erfolgreich zu sein. 

Es ist ein bisschen wie dein persönlicher Superhelden-Trick, um die beste Version von dir selbst zu werden!“

Exakt das ist Disziplin: Dinge trotzdem tun, obwohl man gerade keine Lust hat.

Laufen gehen, obwohl die Wade gerade wirklich richtig weh tut!

Heute Abend nicht mehr mit dem Auto rumfahren, weil du genau weißt, dass du dann schwach wirst und wieder einmal bei McDonalds für 27,70€ Essen zum Mitnehmen einsackst und dich am Morgen, wieder einmal richtig beschissen fühlen wirst…

Das ist Disziplin.

Und nun lass uns mal gemeinsam schauen, wie echte Profis Disziplin erklären.

Disziplin Experten beantworten die Frage: Wie lerne ich Disziplin?

Eliud Kipchoge – Injeziere dich mit Vitamin N

Injeziere dich mit Vitamin N antwort Eliud Kipchoge, bester Langstreckenläufer aller Zeiten, auf die Frage, wie man Selbstdisziplin erlernen kann.

Doch was ist Vitmain N und ist diese 1 Regel schon alles?

Nein, es sind 3 Regeln, die wie folgt lauten:

#1 Regel: Lerne Nein zu sagen! (Vitamin N)

#2 Regel: Lege deine Prioritäten richtig fest

#3 Regel: Vermeide „ständiges Jammern“

Dies sind im Kern, die drei Regeln oder Faktoren, die laut diesem besonders erfolgreichen Menschen dazu führen, Disziplin zu entwickeln.

Zitat: The Discipline ones are free in Life. The undisciplined ones are not free, they are in prison. – Eliud Kipchoge

Hier das Video zur Antwort:

David Goggins über das Thema Disziplin erlernen!

David Goggins bestätigt, dass selbst er, diese Sekunden hat, wo er nach Ausreden sucht, etwas nicht zu tun.

Wir alle kennen es:

„Ich will nach Hause, zurück ins Warme…“

„Ich brauche jetzt meine Freundin, die mich in ihren Armen hält.“

„Es tut einfach so weh, ich glaube ich schaffe das nicht.“

„Ich habe den krassesten Beinmuskelkater. Heute kann ich mal eine Pause machen.“

„Ich will einfach essen. Ich brauch das jetzt.“

In diesen Sekunden, in denen wir immer genau wissen, dass wir etwas gerade NICHT tun sollten, in denen unser Gehirn sein evolutionäres Programm abspielt, um unser Überleben sicherzustellen, müssen wir lernen rational zu denken.

Wir müssen lernen, in diesen Sekunden logisch zu denken, sagt David Goggins.

Was er gelernt hat nach jahrelangem Quälen als Navy Seal und Extremsportler, ist seinen Geist ruhigzustellen.

„Dein Geist oder dein Gehirn sagt dann: Raus hier, ich will weg!“

Doch in diesen Sekundenbruchteilen geht es darum, wieder die Kontrolle zurückzugewinnen über die Situation.

Folgende Schritte empfiehlt David Goggins:

1. Erlange die Kontrolle über deinen Geist durch „Calmness“
2. Setze die Dinge in die richtige Perspektive (das große Ganze sehen)
3. Erkennen, dass du wirklich hier sein willst. Das jede dieser Sekunden wichtig ist, denn wenn du immer wieder in diesen Sekunden den Kürzeren ziehst, wird das nix mit dem Führerschein, mit dem Abi, mit dem Staatsexamen, mit der finanziellen Freiheit, mit dem Abnehmen, mit der körperlichen Gesundheit oder mit was auch immer.

Dein Geist übernimmt die Kontrolle.

Aber du zeigst deinem Geist, wer hier der Boss ist 🙂

Disziplin Lernen: Das Nr. 1 Geheimnis der Disziplin!

Es gibt eine Sache, ohne die Disziplin nicht möglich zu sein scheint.

Diese eine Sache, steht im Zentrum der Selbstdisziplin.

Wer diese Sache nicht mit sich ausgemacht hat, vielleicht auch nicht richtig verstanden hat, der wird niemals Disziplin erlernen können.

Dies wird deutlich, wenn man tiefer in dieses Thema einsteigt und Legenden der Disziplin über dieses Thema sprechen hört oder vielleicht sogar selbst, in einem Bereich seines Lebens, Selbstdisziplin erlangt hat:

Sich seiner Prioritäten klar zu werden und sie richtig zu setzen, ist das Geheimnis zu Selbstdisziplin.

Oder andersherum:

Wenn du deine Prioritäten falsch setzt, wirst du auf lange Sicht niemals diszipliniert sein können, weil du wahrscheinlich immer alles und nichts machst.

Priorisierung bedeutet, Aufgaben der Wichtigkeit nach anzugehen, um seine Energie effektiv einsetzen zu können. 

Wenn du Prioritäten richtig setzt, wird sich nämlich alles andere quasi von selbst ergeben:

Wann schaffe ich es „Nein“ zu sagen zu irgendetwas, was Eliud Kipchoge als Vitamin N bezeichnet? -> Wenn das Ziel, dass ich gerade verfolge, wichtig genug ist, also oberste Priorität in meinem eigenen Wertesystem genießt, dann sage ich eher „Nein“!

Denn Disziplin heißt nicht, dass wir zu Robotern werden und 100% unserer Lebenszeit alles perfekt umgesetzt werden muss, nein. 

Selbstdisziplin heißt, dass wir in den richtigen Momenten schaffen Nein zu sagen, zu destruktiven Dingen.

Disziplin heißt, dass wir unser Leben so gestalten, das wir die wichtigen Dinge unbedingt schaffen und eher unwichtige Dinge zweitrangig werden. 

Wir können halt nicht immer alles schaffen und das ist ok.

Sei dir also deiner Prioritäten in deiner aktuellen Lebenslage bewusst und richte anschließend dein Leben danach aus.

Disziplin lernen in 5 Schritten!

Ja, auch wir bedienen uns mehrere Schritte, wenn es darum geht Disziplin zu erlernen, aber das Thema Prioritäten steht ganz klar im Zentrum der Selbstdisziplin.

Und nun zu den 5 grundlegenden Schritten, die du befolgen musst, um Selbstdisziplin zu erlernen:

Schritt Nr. 1: Setze S.M.A.R.T.e Ziele

Um Selbstdisziplin zu erlernen, ist es entscheidend, dir klare und spezifische Ziele zu setzen. 

Dieser Punkt, stellt in meinem Buch, die erste SuperGewohnheit dar und ist ein Tool, um Motivation zu erzeugen und deinen Geist auf die bevorstehende Aufgabe zu fokussieren.

Verwende das S.M.A.R.T.-Kriterium, um sicherzustellen, dass deine Ziele spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sind. 

Ein SMART formuliertes Ziel könnte lauten: 

„Ich werde innerhalb der nächsten drei Monate jeden Tag 30 Minuten lesen, um mein Wissen in meinem Berufsfeld zu erweitern. Ich tue dies jeden Abend, vor dem zu Bett gehen.“

Schritt Nr. 2: Prioritäten kennen, klären und verstehen!

Deine Prioritäten richtig auszuloten, steht wie wir eben bereits geklärt haben, um Zentrum der Disziplin.

Analysiere deine Ziele und identifiziere, welche davon die höchste Priorität haben. 

Verstehe, welche Ziele langfristige positive Auswirkungen auf dein Leben haben und fokussiere dich darauf. 

Dies ist essenziell, wenn du deine Energie und Ressourcen effizient nutzen möchtest.

Schritt Nr. 3: Ausrichtung – Sein Leben ausrichten nach diesen Prioritäten, um seine Ziele zu erreichen!

Richte dein Leben entsprechend deinen Prioritäten aus. 

Passe deine täglichen Aktivitäten, Entscheidungen und Gewohnheiten an, um im Einklang mit deinen langfristigen Zielen zu stehen. 

Dies erfordert bewusste Anstrengungen, um Ablenkungen zu minimieren und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Hier ein gutes Beispiel für diese Art bewussten Entscheidung:

Lege deine Laufsachen am Abend zuvor raus, um morgens nur noch loslegen zu müssen.

Schritt Nr. 4: Auf die Dinge konzentrieren, die in deiner Hand liegen. (Hör auf zu Jammern)

Akzeptiere, dass nicht alles in deiner Kontrolle liegt. 

Fokussiere dich auf die Dinge, die du beeinflussen kannst, und lerne, dich von Dingen zu lösen, die außerhalb deiner Kontrolle liegen. 

Dies fördert eine positive Einstellung und ermöglicht es dir, deine Energie effektiver einzusetzen.

Ein großer Aspekt dieses Punktes ist das Jammern… wir alle kennen es.

Eliud hat es auch erwähnt: Ständiges Jammern führt nirgendwo hin.

Schritt Nr. 5: Kontinuität und Gewohnheiten

Entwickle tägliche Gewohnheiten, die dich deinen Zielen näherbringen. 

Setze klare Routinen und integriere diese in deinen Alltag. 

Kontinuierliche Anstrengungen und wiederholte Handlungen schaffen langfristig Selbstdisziplin. 

Hierzu passt die Kaizen-Philosophie, die ich in der Episode „Was ist Kaizen und wieso sind Ziele im Leben wichtig?“ näher erläutert habe.

Im Grunde genommen geht es darum, sich beim Bauen einer Mauer, auf das Legen der einzelnen Ziegelsteine zu konzentrieren, anstatt sich ständig zu vergegenwärtigen, dass die Mauer so groß und massiv ist und man sie ja Allein erbauen muss.

Die Wertschätzung kleiner und kontinuierlicher Schritte ist sehr sehr wichtig.

Schöne und inspirierende Zitate zum Thema Disziplin!

„Disziplin ist die Brücke zwischen Zielen und ihrer Verwirklichung.“ – Jim Rohn

„Der Unterschied, zu dem was du hast und dem, was du gerne hättest, nennt sich Disziplin.“ Marianne Weit

„Ohne Disziplin gibt es keine Freiheit.“ – J.K. Rowling, der berühmte griechische Philosoph und Universalgelehrte hat übrigens etwas sehr ähnliches gesagt.

„Disziplin ist keine Frage der Motivation! Disziplin ist die Überwindung der Demotivation!“ – David Tatuljan

Gibt es eigentlich auch eine negative Sicht auf Disziplin?

Gute Frage und die Antwort ist „Ja“ natürlich.

Disziplin wird oft mit Drill und Unfreiheit assoziiert, wie dieses Zitat von Gabi Künzel deutlich macht:

„Disziplin ist nichts weiter als die gleichzeitige Inhaftierung der Seele und des Körpers zum Zwecke der Unterdrückung rein menschlicher Bedürfnisse.“ 

Was sind die Gefahren der Disziplin?

Wir haben bisher in diesem Artikel klar gezeigt welche Vorteile eine hohe Selbstdisziplin mit sich bringt, doch liegen hier drin auch Gefahren und was sagt die Wissenschaft dazu?

Die Wissenschaftler um Christy Koval von der Duke’s Fuqua School of Business haben folgende zwei Gefahren identifiziert:

1. Personen mit hoher Selbstdisziplin neigen dazu, übermäßig hohe Ansprüche an sich selbst zu stellen, was oft schwer umsetzbar ist. 
2. Zudem erwarten Umfeld und Gesellschaft von disziplinierten Menschen oft mehr, da sie als erfolgsorientiert gelten, was zu einem Burnout führen kann. Beispiel: Du stehst doch eh so früh auf, dann kannst du auch … 

Was heißt das für disziplinierte Menschen? 

Es ist wichtig Disziplin zu erlernen, aber gleichzeitig realistische Ansprüche an sich selbst zu setzen und natürlich die Fähigkeit „Nein“ zu sagen zu kultivieren.