70 Minuten Atmen – und plötzlich war alles anders: Mein intensives Breathwork-Erlebnis (Conscious Connected Breathing Erfahrungsbericht)

Okt 17, 2024 | Podcast

In diesem Artikel geht es um meine ganz persönliche Erfahrung mit dem Conscious Connected Breathing (CCB).

  • Ergebnisse aus wissenschaftlichen Studien
  • Was andere Menschen für Erfahrungen mit dem CCB gemacht haben
  • Mein Fazit
  • Und die Vor- und Nachteile des CCB

Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit diesem Artikel.

Übrigens, hören kannst du es auch auf unserem Podcast:

Was ist Conscious Connected Breathwork?

Conscious Connected Breathwork (CCB) ist eine Atemtechnik, bei der das Einatmen bewusst und ohne Pausen mit dem Ausatmen verbunden wird. 

Durch das kontinuierliche, fließende Atemmuster können angestaute Emotionen, Stress und Anspannungen aufgelöst werden. 

Diese Methode ermöglicht es, in tiefere Bewusstseinszustände einzutauchen und den Körper intensiver wahrzunehmen. 

Eine CCB-Session dauert oft länger als eine Stunde und wird häufig von Musik begleitet, was die Erfahrung zusätzlich verstärkt.

Meine persönliche Erfahrung mit dem Conscious Connected Breathing

Als erstes muss ich zugeben, dass ich mehr oder weniger zu dieser besonderen Erfahrung „gedrängt“ wurde.

„Du hast doch ein Podcast der sich genau mit diesen Themen befasst? Und sagst du nicht selbst immer wieder, dass man neugierig auf das Leben sein soll, Dinge ausprobieren soll..?“ 

Im Grunde wusste ich gar nichts zu diesem Thema. 

Alles, was ich zum „bewussten Atmen“ kannte, beschränkte sich bis zu diesem denkwürdigen Tag auf die Wim-Hof-Praxis (Tummo Meditation) und der Pranayama Praxis, mehr kannte ich nicht.

Ich war also, als mich an diesem kalten Morgen auf den Weg machte, äußerst skeptisch…

Was noch hinzukommt ist, dass ich Gruppenveranstaltungen meide, wie ein Erdmännchen Tier Ansammlungen in der afrikanischen Savanne meidet.

Ich mag es einfach nicht, was soll ich sagen.

Vor der Tür des Veranstaltungsraumes warteten bereits 2 Männer. 

Ich begrüßte die beiden und tat das, was ich immer tue: Fragen stellen 😀

Beide sind bereits zum zweiten Mal hier und sind richtig begeistert vom „bewussten verbundenen Atmen“.

Was so richtig dabei passieren soll, wird mir in diesem Gespräch nicht ganz klar, aber es wird geatmet, dass steht fest.

Ok, interessant. 

Mehrere weibliche Teilnehmer versammeln sich hinter mir, so dass als die Tür geöffnet wird und die beiden „Soulsisters“ uns an der Tür mit Federn ausräuchern, wir schon 8 an der Zahl wahren.

Wie ich das Ausräuchern finden soll, kann ich nicht sagen… vllt beschreibt es Indifferenz am besten. Bin halt kein Räucherfan. 

Drinnen gibt’s dann einen Ingwershot und es stehen kleine Snacks und Getränke bereit.

Ich zog mich um in der Umkleide und betrat den Sall in dem Yogamatten, Meditationskissen und kleine Kärtchen bereitlagen.

Auf den Kärtchen standen Infos zur „Nachsorge“ bereit.

Die Veranstalterinnen leiten die Session zu zweit.

Ein Satz aus dem Intro ist mir im Gedächtnis geblieben:

„Das ist ein Safe Space an dem ihr euch fallen lassen könnte. Versucht wahrzunehmen und zu beobachten, ohne zu werten. Dies gilt vor allem für Geräusche und Reaktionen, die während der Breathwork entstehen.“

Ich kriege nicht mehr ganz zusammen, was genau sie gesagt hatte, aber irgendwie so etwas war es. Erinnerte mich stark an Meditation: Wahrnehmen und Beobachten, ohne zu werten. Einfach Sein. 

Die ganze Session stand unter dem Motto „Loslassen“ und ordnete sich thematisch in den Herbst ein, was ich passend fand. 

Nach einer kleinen Meditation zur Einstimmung sollten wir auf sehr schöne Blätter 2-3 Dinge aufschreiben, die wir gerne loslassen wollen.

Diese Blätter haben wir anschließend zerfetzt und vorne bei den beiden Mädels in einen Hut geworfen.

Diese Dinge würden ähnlich wie bei einem Feuerritual später im Erdreich versenkt und würden eins werden mit Mutter Natur.

Im Grunde wuchs meine Skepsis zur Conscious-Connected-Breathing-Session immer weiter an, denn in einem erweiterten Bewusstseinszustand befand ich mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Nein, weit entfernt davon. 

Aber wir näherten uns der eigentlichen Atempraxis.

Nadine und Jana, so hießen die beiden übrigens, gaben uns nun noch einige letzte Instruktionen und wichtige Informationen zur Breathwork.

Außerdem vollführte einer der beiden die eigentliche Atmung. Das war sehr hilfreich.

Auf diese Weise sah man visuell, was wie gemacht werden sollte.

Meine Gedanken ließen sich wie folgt zusammenfassen: Wird eh nicht funktionieren.

Der alte Skeptiker Patrick machte zu diesem Zeitpunkt seine ersten Anstalten an die Oberfläche zu treten und die Szene ein wenig aufzumischen.

Dann war es schon so weit.

Alle legten sich nun auf die Matten und ich nahm das längliche Meditationskissen und legte es auf Empfehlung meiner Nachbarin unter meine Kniekehlen: Sehr guter Tipp übrigens.

Unter meinen Kopf legte ich ein nicht zu hohes Kissen. Hier hat jeder seine eigenen Vorlieben, denn meine Nachbarin nahm dafür das längliche Kopfkissen.

Auf meinen Hinweis, dass sie dadurch bestimmt beinträchtig sei in ihrer Atmung, sagte sie mir, dass sie das bereits zum vierten Mal macht.

Ich so: Okay…!?

Das letzte Item, dass ich nutze, war eine Augenmaske. Diese wurde auch gestellt.

Die Session sollte circa 70 Minuten dauern und durch 3 Breathholds, also 3 maliges Atemanhalten, unterbrochen werden.

70 Minuten Atmen, ja klar, wer‘s glaubt 😀

Das waren meine letzten Gedanken, bevor es losging. 

Meine Skepsis groß und etwas Angst vor dem Unbekannten war nun auch da.

Skeptisch war ich vor allem ob überhaupt irgendwas passiert und lustigerweise, ob ich überhaupt so lange atmen könnte..

Ich kann dir nicht sagen, wie lange es genau gedauert hat, bevor wir zum ersten Breathhold gekommen sind, vielleicht 12 – 15 Minuten. 

Jedenfalls bin ich mir zu diesem Zeitpunkt sicher gewesen, dass nix, aber auch gar nix passieren wird.

Ich dachte, dass ich wahrscheinlich falsch atmen würde, zu kurz oder was auch immer.

Ich fand mich mental im Grunde damit ab, aber atmete nach dem 1. Atemanhalten brav weiter.

Doch plötzlich geschah etwas.

Du kannst dir das so vorstellen, als wenn man einen Wagen von 50km auf 230km in sehr kurzer Zeit beschleunigt.

Es fühlte sich allerdings nicht unangenehm an. Wenn wir bei dem Autobeispiel bleiben wollen, muss ich hinzufügen, dass ich gerne gemächlich fahre. Ich mag gemütliches Autofahren

Diese 230km fanden im Grunde auf einer Strecke statt, bei der klar war, dass nichts passieren könnte, ich fühlte mich also sehr sicher und war in keinster Weise besorgt.

Alles schien offen und ich fuhr ohne angeschnallt zu sein mit meinem Auto durch die unwahrscheinlichsten Landschaften. 

Danach habe ich diese Erfahrung wie folge beschrieben: 

Natürlich weiß ich nicht wie sich ein „Trip“ anfühlt, doch ich beziehe mich hier auf alles, was ich bisher über Ayahuasca oder andere Trips gehört und gelesen hatte.

Die Stimme, die durch den großen Raum hallte, war sehr angenehm und sprach von Loslassen, Zielen und Träumen. 

Diese Stimme führte uns sozusagen durch diese Erfahrung.

Das witzige ist, dass ich ihre Stimme gut hören konnte und eigentlich auch alles wahrnahm, aber irgendwie wusste, dass ich in meiner ganz eigenen Welt operierte.

Ich war ganz nah und gleichzeitig ganz weit weg. 

Vielleicht hatte ich einen anderen Bewusstseinszustand erreicht.

Mir kamen viele Gedanken und ich sollte zu einer wichtigen Erkenntnis gelangen an diesem Morgen.

Kurz vor dem 2. Atemanhalten, sagte uns eine der Mädels, dass wir die nächsten 10 Atemzüge besonders intensiv absolvieren sollten und anschließend den Atem, solange wir wollten, anhalten sollen.

Und ab da hat sich diese Reise von einer Autofahrt in eine Reise mit einem Spaceshuttle verwandelt: Es war atemberaubend.

Ich weiß nicht, wann genau wir eingeladen wurden loszuschreien, gemeinsam all unseren aufgestauten Ärger, all unsere aufgestauten Ängste rauszuschreien, aber dieser Moment kam und wir schrien alle gemeinsam um die Wette. 

Ganze 2-mal. Dieses kleine Event im großen Event wurde übrigens vorher angekündigt und das einzige, was ich dachte, als uns die beiden Mädels im Vorfeld darüber informierten, war: „Fremdschämen“.

Normalerweise mag ich solche Dinge nicht, vor allem, wenn man es in der Gruppe machen soll… Ist einfach nicht meins.

Aber ich muss gestehen, unter diesen Umständen hatte es eine ganz andere Qualität.

Was mich zu meiner Erkenntnis aus diesem Atem-Abenteuer führt, denn es geht ein wenig um meine Zögerlichkeit und auch Verklemmtheit. 

Einerseits sind dies Eigenschaften, die mich mein Leben lang begleiten und irgendwie zu mir gehören, andererseits sind dies definitiv Aspekte meines Seins, die mich in vielen Momente daran gehindert haben, dass zu tun was ich wirklich machen wollte.

Ich habe mir sozusagen auf diese Weise meine eigenen Steine in den Weg gelegt.

Dies wurde mir im Wirbel dieser schönen und sehr intensiven Erfahrung klar.

Mitten in meinem Tranceartigen Zustand registrierte ich, dass meine Nachbarin weinte.

Auch andere Geräusche, weiter entfernt drangen an mein Ohr.

Die Reaktionen der Teilnehmer schienen sehr unterschiedlich zu sein.

Ich merkte auch, dass sich meine Hände komplett verkrampft hatten. Auch dieser Umstand wurde uns vorher mitgeteilt, dass das passieren könnte, und dem gewisse körperliche Prozesse zu Grunde liegen würden.

Ich hatte einen Bärenhunger und freute mich gegen Ende schon auf die Snacks, die im Vorraum bereitlagen.

Der letzte Breathhold stand nun an und ich atmete 10-mal tief ein und aus und hielt anschließend zum letzten Mal die Luft an.

Ich glaube sogar, dass ich anschließend weggedöst bin …

Nach dieser unglaublichen Erfahrung schienen alle ganz Seelig zu sein.

Wir trafen uns im Kreis und sprachen noch kurz miteinander.

Als es dann zu den Snacks ging, unterhielten sich alle über das erlebte.

Alle waren begeistert, dass wurde mir direkt klar.

Einige wollten wieder kommen und diese Erfahrungen ein weiteres Mal machen.

Fazit – Conscious Connected Breathing

Als aller erstes bin ich unglaublich froh, dass ich es gemacht habe. Obwohl ich absolut keine Lust gehabt habe an diesem Tag bin ich hingegangen und wurde fürstlich belohnt mit einer einzigartigen Erfahrung.

Stell dir vor du bist 85 Jahre alt, dein Leben liegt hinter dir und du spürst, dass sich für dich langsam dir Tür ins Jenseits öffnet.

Wie schade wäre es dann, wenn man sich solche Gelegenheiten entgehen lassen würde, nur weil man sich mal wieder selbst im Weg steht, sich einredet, dass man Gruppen und andere Leute nicht mag usw.

Eine Schande wäre das, nicht wahr?

Die 1. Erkenntnis ist also:

Meine 2. Erkenntnis lautet:

Diese Einsicht ist mir im Rausch der Breathwork gekommen und ich habe nun die Möglichkeit dahingehend aktiv zu werden und wirklich etwas zu verändern.

Tatsächlich hält die Wirkung aus dieser Atemerfahrung bei mir über Tage und sogar Wochen lang an.

Ich glaube, dass ähnlich wie beim Fasten, man nun als Mensch die Wahl hat:

Entweder man nutzt nun die Möglichkeit aus gewissen Einsichten, die man als Mensch gewonnen hat, oder halt nicht.

Was dann passiert kennen wir alle: Man fällt wieder in alte Muster zurück und der Alltag übernimmt wieder das Steuer.

Alles in allem wurden meine Erwartungen, was dieses Event angehen mehr als übertroffen.

Spannende Fragen, die ich mir zum CCB gestellt habe?

Es ergaben sich für mich einige spannende Fragen:

Was passiert da genau bei den Menschen, bei denen sich möglicherweise Taumata etwas lösen, die weinen oder enorme Wut verspüren?

Was sind die Limitationen von Conscious Connected Breathwork?

Kann man auch süchtig werden davon?

Interessante Kommentare und Erfahrungsberichte zum bewussten Atmen

„All die Wut, die sich jahrelang in mir aufgestaut hatte, kam plötzlich an die Oberfläche. Erst war es die Wut gegen meine Mitbewohnerin. Dann gegen meinen Exfreund. Und dann war ich plötzlich wieder ein Kind. Vor meinem inneren Auge flackerten die unterschiedlichsten Erinnerungen meiner Kindheit auf: Szenen, in denen mir jemand unrecht getan oder etwas mit mir gemacht hatte, was ich nicht wollte. Beim Spielen, in der Schule, in der Familie, beim Arzt, … All die Wut, ich in den Momenten nicht rauslassen durfte, weil mir gesagt wurde „ich solle mich nicht so aufführen“, traute sich jetzt nach oben.“

„Diese Atemübungen haben bei mir das bewirkt, was Jahrzehnte anderer Methoden nicht vermocht haben. Sie haben mir Frieden, Klarheit und Sinn gegeben.“

Wie immer wird nicht darauf eingegangen, wie stark diese Art von Atemarbeit retraumasierend sein kann und es auch ungewöhnlich häufig ist. Zudem integriert sie meist gar nichts. Sie wühlt enorm viel auf, ist ein schneller Kick und wird zu einem
extrem hohen Prozentsatz von Menschen angeleitet, die es chic finden, aber unzureichend qualifiziert sind.

Vor- und Nachteile von Conscious Connected Breathwork (CCB)

Conscious Connected Breathwork (CCB) bietet eine kraftvolle Atemtechnik, die sowohl körperliche als auch emotionale Prozesse tiefgreifend beeinflussen kann. 

Wie bei jeder intensiven Methode gibt es jedoch sowohl Vorteile als auch potenzielle Nachteile, die beachtet werden sollten.

Vorteile von Conscious Connected Breathwork

  1. Stressreduktion
    Einer der größten Vorteile von CCB ist die Reduktion von Stress. Durch das bewusste, kontinuierliche Atmen wird das Nervensystem beruhigt, der Körper aktiviert seine Entspannungsreaktion und Stresshormone wie Cortisol werden abgebaut. Dies kann zu einer tiefen inneren Ruhe und Entspannung führen, die vielen Menschen im Alltag schwer fällt zu erreichen.
  1. Verbesserte Konzentration und mentale Klarheit
    Durch die gesteigerte Sauerstoffzufuhr zum Gehirn fördert CCB die kognitiven Funktionen. Regelmäßige Praxis kann helfen, die geistige Schärfe zu verbessern, die Konzentration zu steigern und klareres Denken zu fördern. Dies kann besonders vorteilhaft für Menschen sein, die im Alltag häufig unter Ablenkung und mentaler Überlastung leiden.
  1. Emotionale Befreiung und Stabilität
    Ein bedeutender Aspekt von CCB ist die Möglichkeit, tiefsitzende, unterdrückte Emotionen zu lösen. Viele Menschen berichten, dass sie während oder nach einer Sitzung emotionalen Ballast loslassen können, was zu einer verbesserten emotionalen Stabilität und Resilienz führt. Diese „emotionale Entgiftung“ hilft, angestaute Gefühle zu verarbeiten und eine größere emotionale Balance zu finden.
  1. Erhöhte Energie
    CCB steigert durch die tiefe, rhythmische Atmung den Sauerstofffluss im Körper, was zu einem Energie- und Vitalitätsschub führen kann. Diese erhöhte Sauerstoffzufuhr wirkt belebend und kann sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden und die körperliche Leistungsfähigkeit auswirken.
  1. Stärkung des Immunsystems
    Regelmäßiges Conscious Connected Breathing kann auch das Immunsystem stärken. Durch die verbesserte Sauerstoffversorgung und die Stressreduktion wird der Körper widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Infektionen.
  1. Erhöhte Selbstwahrnehmung
    CCB ermöglicht es, sich intensiv auf den eigenen Atem und Körper zu fokussieren, was die Selbstwahrnehmung stärkt. Diese Achtsamkeit führt zu einem tieferen Verständnis für sich selbst, hilft, innere Blockaden zu erkennen und trägt zur persönlichen Weiterentwicklung bei.

Nachteile und Risiken von Conscious Connected Breathwork

Trotz der vielen Vorteile birgt CCB auch einige Risiken, die nicht übersehen werden sollten:

  1. Respiratorische Alkalose
    CCB führt zu einer kontrollierten Überatmung, bei der mehr Luft eingeatmet wird, als der Körper tatsächlich benötigt. Dadurch wird zu viel Kohlendioxid aus dem Körper entfernt, was zu einem Anstieg des pH-Wertes im Blut (respiratorische Alkalose) führt. Dieser Zustand verengt die Blutgefäße und kann die Blutzirkulation, auch im Gehirn, vorübergehend einschränken. In einigen Fällen kann dies zu Schwindel, Kribbeln in den Gliedmaßen oder sogar zu Bewusstseinsveränderungen führen.
  1. Veränderte Gehirnfunktion
    Während CCB kann der Blutfluss in bestimmten Bereichen des Gehirns, wie dem Hippocampus oder dem frontalen Kortex, reduziert werden. Diese Regionen sind für Gedächtnis, Aufmerksamkeit und die Selbstwahrnehmung verantwortlich. Eine eingeschränkte Funktion kann Halluzinationen, außerkörperliche Erfahrungen oder ein starkes Gefühl der Entspannung auslösen. Für manche Menschen ist dies eine positive, tiefgreifende Erfahrung, für andere jedoch kann es beunruhigend wirken.
  1. Nicht für jeden geeignet
    CCB ist nicht für alle Personen geeignet. Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Problemen sollten diese Technik meiden. Dazu zählen:
    • Epilepsie oder Anfälle
    • Psychotische Zustände oder Borderline-Psychosen
    • Glaukom oder Netzhautablösungen
    • Erstes Trimester der Schwangerschaft
    • Kürzlich durchgeführte Augenoperationen

Diese Kontraindikationen machen es wichtig, vor der Praxis von CCB eine gründliche gesundheitliche Abklärung durchzuführen.

Fazit

Conscious Connected Breathwork ist eine kraftvolle Technik mit vielen potenziellen Vorteilen, wie Stressabbau, emotionaler Befreiung und erhöhter Energie. 

Gleichzeitig erfordert diese Methode jedoch Achtsamkeit und Verantwortung, da sie auch Nebenwirkungen wie respiratorische Alkalose und veränderte Gehirnfunktionen mit sich bringen kann. 

Für Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Risiken ist Vorsicht geboten.

Wissenschaftliche Studien zu Conscious Connected Breathwork

Diese Studie untersuchte die Auswirkungen schnellerer Atemübungen („Conscious Connected Breathing“) auf das Gehirn und die Stimmung.

Es wurde festgestellt, dass diese Atemtechnik eine signifikante Verringerung der Delta- und Theta-Frequenzen im Gehirn verursacht, die mit Entspannung und weniger selbstzentriertem Denken assoziiert sind.

Gleichzeitig sank auch die Beta-Frequenz, die mit Stress und Angst verbunden ist. Teilnehmer erlebten eine Verbesserung ihrer Stimmung, einschließlich weniger Anspannung, Verwirrung und Depression sowie gesteigertes Selbstwertgefühl.

Die Ergebnisse der Studie zeigen außerdem, dass die erlebten Bewusstseinsveränderungen denen von Psilocybin ähneln, was das Potenzial dieser Atemtechnik als therapeutisches Mittel unterstreicht.

Die Studie untersucht die Machbarkeit und Akzeptanz einer Atemtechnik, die bei chronischen Rückenschmerzen helfen soll. Sie vergleicht eine spezifische Atemtechnik (bewusstes Atmen mit Atemanhalten) mit einer Scheinintervention (tiefe Atmung).

Vorteile der Methode sind ihre einfache Durchführbarkeit, Zugänglichkeit und potenzielle Wirksamkeit bei Schmerzlinderung, wobei erste Ergebnisse vielversprechend sind. Einschränkungen der Studie sind die kurze Anwendungsdauer (5 Tage), mögliche Sicherheitsbedenken bei der Atemtechnik und eine kleine Stichprobe.

Langfristige Effekte und die Sicherheit müssen in größeren Studien überprüft werden, bevor endgültige Aussagen getroffen werden können.

Die Studie zeigt, dass Hyperventilations-basierte Atemtechniken (HVB) großes therapeutisches Potenzial haben, insbesondere durch ihre Auswirkungen auf das autonome und zentrale Nervensystem.

Trotz jahrhundertelanger Anwendung fehlt es jedoch an fundierter klinischer Forschung, die die neurobiologischen Mechanismen und Wirksamkeit von HVB rigoros untersucht.

Während erste Hinweise auf positive Effekte vorliegen, ist die klinische Evidenz begrenzt. Künftige Forschung sollte gut konzipierte Pilotstudien zur Sicherheit und Wirksamkeit durchführen sowie psychophysiologische Studien zur Untersuchung von Gehirn- und Körperreaktionen.

HVB hat das Potenzial, ähnlich wie Meditation und Psychedelika, verstärkt wissenschaftliche Beachtung zu finden.

0 Kommentare

Beitrag teilen:

Buchempfehlungen

Rock dein Leben