Wir durften Andreas Schwarz auf unserem Podcast begrüßen und haben ihn alles wichtige zum Thema Meditation und seinem neusten Buch Meditation Entschlüsselt* gefragt.
In diesem Zuge hat uns der Autor etwas sehr spannendes über die Frage verraten, ob man beim Meditieren zwingend Sitzen müsse. Lese hier den relevanten Teil des Interviews:
Patrick von buddhaweisheit:
„… du sagst das wir Menschen hier gerade im Westen, wir sitzen so unglaublich viel, und ich merke das jetzt auch schon, ich bin so verspannt, ich sitze die ganze Zeit, arbeite an diversen Sachen wir sitzen im Auto, wir sitzen im Café.
Und du hattes irgendwie irgendwas in dem Sinne gesagt, dass, wenn wir noch bei der Meditation sitzen, dass das vielleicht nicht ganz so gut sei für manche Menschen und dass es auch andere Wege gibt.
Und so bin ich auf dich und auf das neue Buch von dir gestoßen. Vielleicht erzählst du mal ein bisschen was dazu.“
Andreas Schwarz:
„Ja, also das ist wirklich auch was, was mich total verwundert hat, weil ich habe mir selber auch die Frage gar nicht gestellt.
So ist die Sitzmeditation, wie wir es halt einfach kennen von Bildern, von Erzählungen, von Anleitungen und so.
Immer heißt es setz dich hin, schließ deine Augen.
Und da wird nicht hinterfragt wieso setzen wir uns eigentlich hin, und wieso meditieren wir so, ohne uns zu bewegen?
Ja, auf der anderen Seite heißt es ja, wir sollen Meditation, das, was wir in der Meditation sozusagen gewinnen an Bewusstheit, an Achtsamkeit mit in unseren Alltag nehmen.
Aber wenn wir das in der Meditation praktizieren, dann ist der Gap, um eben diese Bewusstheit mit den in den Alltag zu nehmen, so immens, gewaltig groß, dass es uns deshalb so schwer gelingt.
Weil, wie sollen wir im Alltag meditieren, wenn wir zum Beispiel unsere Arbeit machen, zur Arbeit fahren, mit uns, mit anderen Menschen unterhalten oder einfach spazieren gehen?
Ja, wie sollen wir denn da Meditation praktizieren, wenn wir es nur gelernt haben, im Sitzen bei geschlossenen Augen durchzuführen?
Ja, und da kam jetzt eben dieses Retreat in Indien wie gerufen und hat mir so die Augen geöffnet, weil wir auf zick verschiedene Weisen meditiert haben, um das dann auch näher in unseren Alltag zu bringen.
Was bedeutet das? Wir haben
- im Tanz meditiert,
- wir haben beim Sprechen meditiert,
- wir haben beim Essen meditiert,
- wir haben in allen möglichen Bewegungen meditiert.
Dann haben wir viele dynamische Meditationen gemacht, also viele verrückte Sachen, wie gesagt im Tanz, oder wir haben teilweise herumgeschrien und unsere Emotionen zum Vorschein gebracht, wir haben uns geschüttelt und haben alle Verspannungen sozusagen rausgeschüttelt.
Also, wir haben eine ganze Palette an vielen verschiedenen Meditationstechniken angewendet, um Meditation sozusagen von ganz vielen verschiedenen Seiten zu durchleuchten und zu verstehen, was eigentlich der Kern der Meditation ist.
Du kannst es natürlich auch in der Sitzmeditation erleben, und auch dort haben wir Sitzmeditation praktiziert.
Aber was das Spannende ist, dass wir eben diese Meditation nicht nur durch die Sitzmeditation sehen konnten, sondern von all den ganzen verschiedenen Winkeln, und so konnte ich im Kern verstehen, was Meditation eigentlich wirklich ist und was Meditation wirklich ausmacht.
Und ja, so ist es mir dann auch gelungen, diese Früchte, die wir in der Meditation, in der Übung ernten, dass wir das dann auch im Alltag auf das auch zugreifen können.“
Patrick von buddhaweisheit:
Ist denn das Buch oder das Kernthema deines Buches? ist das dann wirklich diese Geschichte? ist das da entstanden, oder bezieht sich das noch ein bisschen auf andere Begebenheiten?
Andreas Schwarz:
„Ja, also, ich habe mein allererstes Meditationsprogramm 2018 oder 2019 circa gestartet.
Da ist ein guter Freund zu mir hergekommen, und der litt sehr stark am Panikattacken, Bluthochdruck, also ganz viele körperliche Symptome, die er mit dem Arzt irgendwie nicht klären konnte.
Also sehr viel Psychosomatik war mit drinnen, und wir haben dann gemeinsam meditiert, und das für acht Wochen, und so ist dann auch mein Meditationsprogramm so nach und nach entstanden, und tausende Mitglieder bei mir auf der Plattform haben dieses Meditationsprogramm auch schon mitgemacht und haben ihre tollen Erfahrungen da auch schon geschildert.
Und dann war ich halt eben dann auch in Indien und habe diese Erfahrung mit diesen dynamischen Meditationen gemacht, und so ist letztendlich dann dieses Buch entstanden, dass es so auf viele verschiedene Weisen Meditationen im Kern beschreibt, also all das, was ich jetzt auch schon in den vielen Jahren, in denen ich Meditation praktiziert habe, als Weisheiten mitgeben kann.
Genau also letztendlich ein sehr, sehr großer Teil aus der Indien-Reise mit eingeflossen in dieses Meditationsprogramm, das ich danach auch komplett umgeworfen habe.
Also ich habe eben diese stillen Sitzmeditationen, habe ich dann mit diesen dynamischen Meditationen ergänzt und das Programm nochmal sozusagen abgeliftet und so ist dann dieses Buch entstanden, genau Im Buch du hast es ja auch schon gesagt also in acht Stufen das Gedankenkarussell stoppen, zur inneren Ruhe finden und das wahre Selbst entdecken.
Und jede dieser Stufen ist sozusagen ein Kapitel im Buch und die Anleitung, wie du Stufe für Stufe und das auch Woche für Woche mit Meditationen, wie du da durch diese einzelnen Stufen gehst und am Ende dann auch wirklich bei der richtigen Meditation ankommst.
Also deswegen wurde Meditation sozusagen entschlüsselt auf diese acht Ebenen, durch die du Schritt für Schritt durchgehst und eben Ebene für Ebene an dir arbeitest.
Und die Ebenen heißen
- Atem,
- Fokus,
- Körper,
- Umgebung,
- Gefühle,
- Gedanken,
- Ego
- und Stille.
Und wer kennt es nicht, wer nicht schon meditiert hat, dass man zum Beispiel nicht weiß, was mache ich denn so wirklich mit meinen Gefühlen?
Wie gehe ich dann mit meinen Gefühlen in der Meditation um?
Oder was mache ich mit meinen Gedanken in der Meditation, wenn die einfach permanent abschweifen oder ich meine Gedanken oder dieses Gedankenkarussell eben nicht zum Stillstand bringen kann?
Oder wie gehe ich richtig mit Umgebungseindrücken um?
Also beispielsweise Baustellen lernen, wenn der dich aus der Meditation herausreißt, ja, was machst du da am besten?
Also all diese ganzen Facetten, diese ganzen Problematiken, auf die man in der Meditation stößt, habe ich damit einfließen lassen.“
Patrick von buddhaweisheit:
„Wenn also jemand dein Buch liest, dann wird er nicht noch verwirrter sein, weil das ist ein komplexes Thema. Eigentlich ist es einfach, aber es ist irgendwie auch nicht einfach.
Das ist das komische mit der Meditation.“
Andreas Schwarz:
„Ja, und das holt mich grad auch voll ab, genauso wie du sagst, dass es ja eigentlich so einfach ist. Dieses Thema Meditation ist so simpel.
Mein Zen-Meister hat zu mir auch immer gesagt Meditation ist the simplest ever. Every cat can it, every dog can it.
Also, um mal kurz zu sagen jedes Lebewesen draußen ist in Meditation, ist verbunden mit der Natur, verbunden mit seinem wahren Selbst, und Meditation ist sozusagen ein natürlicher Grundzustand jedes Lebewesen da draußen, außer bei Menschen, weil wir Menschen es irgendwie verlernt haben.
Wir haben uns abgeschnitten von der Natur und sind nicht mehr mit unserem Wahn selbst verbunden, und durch die Meditation können wir genau das wieder erreichen.
Und eigentlich ist es das Einfachste, was es gibt, das Einfachste und das Natürlichste. Und wir bräuchten eigentlich auch gar keine Anleitung dafür, wenn wir immer noch so verbunden wären.
Und diese Anleitung ist nur deshalb da und auch deshalb so komplex sage ich jetzt mal, dass man ein ganzes Buch drüber schreiben kann, weil unser Verstand einfach so kompliziert ist.
Wir machen Meditationen so wahnsinnig kompliziert, und deswegen habe ich angesetzt, so dieses ganze komplizierte Framework, was wir so in unserem Kopf haben, systematisch zu durchbrechen und dann am Ende des Buches beide Einfachheit anzukommen, so dass jeder, der dieses Buch liest, versteht wow, Meditation ist so simpel, so einfach, und jeder kann es, und ich kann es auch, und ich kann all das ganze, was ich gedacht habe, so oh, das ist kompliziert, dann meditieren, und so kann ich eigentlich alles in die Mülltonne schmeißen und einfach meditieren.“
Tipp: Das vollständige Interview findest kannst du dir hier anhören:
Wie viele Menschen in Deutschland Meditieren aktuell?
Aus einer repräsentativen Umfrage aus 2019 geht hervor, dass geschätzt 15,7 Mio. Menschen in Deutschland meditieren sollen oder zumindest an daran denken demnächst mit der Meditationspraxis zu beginnen. (Quelle)
Welche Möglichkeiten gibt es in Bewegung zu meditieren?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Bewegung zu meditieren. Hier sind einige davon:
Dynamische Übungen:
Diese Art der Meditation zielt darauf ab, den Körper durch Bewegung zu aktivieren und mentale Blockaden aufzulösen.
Aktive Meditationen:
Dabei wird der Körper in den Meditationsprozess integriert. Ein Beispiel dafür ist die Gehmeditation.
Bewegungsmeditation mit Musik:
Die Klänge und Rhythmen der Musik können den Meditationsprozess unterstützen und vertiefen.
Yoga:
Insbesondere Vinyasa Flow oder Power Yoga sind Formen der achtsamen Bewegung, die zur Meditation genutzt werden können.
Geh-Meditation:
Diese Form der Meditation kann jederzeit und überall durchgeführt werden. Sie konzentriert sich auf das Bewusstsein für den eigenen Körper während des Gehens.
Qigong:
Bei dieser Form der Meditation werden langsame und geschmeidige Bewegungen ausgeführt, ähnlich wie das Gleiten der Hände durch Wasser.
Achtsame Bewegungsübungen:
Diese können helfen, Stress abzubauen und die kognitiven Fähigkeiten zu verbessern.
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